ADAC-Classic-2006

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Montag, 9. Juli 2018

Logo_ADAC_Niedersachsen_Classic_2006ADAC-Niedersachsen-Classic 2006 
Bad Bevensen.

 

 

Logo_Kenyahilfe02Anlässlich der Charity-Auktion bei Ebay für unseren Verein “Don’t just say it, do it!”, Verein zur Selbsthilfe Kenyahilfe e.V. hat uns der ADAC Niedersachsen/ Sachsen Anhalt eine Mitfahrt bei einer Oldtimer-Rallye gespendet. Als glücklicher Ersteigerer traten wir am 14.07.2006 die nicht ganz kurze Anfahrt von Landsberg am Lech nach Bad Bevensen an. 736 km, im offenen Cabrio, bei schönstem Wetter. Nur einmal, auf der Höhe Heidenheim fuhren wir urplötzlich in einen Vorhang aus etwa schnapsglasgroßen Regentropfen, der uns zur Blitzschließung des Verdecks auf dem Standstreifen zwang. Das war das (vorläufig) letzte Mal, dass wir mit Petrus nassen Kontakt hatten. Vorläufig, wohlgemerkt, Näheres folgt! Also ein Wetter bis zum Anschlag, da hat der ADAC NSA ganze Organisationsarbeit geleistet!

Am Samstag, 15.07., meldeten wir uns um 08:30 am Fahrtbüro im Kurhaus, Bad Bevensen. Rolf Ebert, Chef der Organisation, nahm uns in Empfang und versorgte uns mit einer Organisationsmappe, die vollständig bestückt war . Neben den obligatorischen Identifikationsanhängern fehlten auch solche Kleinigkeiten wie Anstecknadeln, Essensgutscheine usw. nicht. Gut gemacht, Herr Ebert!

Er führte uns dann vor „unser“ Auto, mit dem wir die ADAC_Classic_BadBevensen_2006(1)_reduzOldtimerausfahrt machen sollten. Es war die Startnummer 21, ein Tatra 75, Baujahr 1936. Bald kam auch unser Fahrer, Uwe Engberts aus Achim, dazu und verstaute gekonnt das Kabrioverdeck unter der Abdeckhülle. Meine Hilfe lehnte er diplomatisch ab: „Da macht so mancher mehr dran kaputt, als dass er hilft“. Gut, ich hatte verstanden, das kann halt nur der ordentlich, der das Ganze selbst aufgebaut hat!

Dann trafen unsere „Nachbarn“ ein, Horst, vom Wagen 22, DKW F8 Meisterklasse CL, Baujahr 1936  (mit so was bin ich mit meinem Onkel als Kind mitgefahren, als es nach dem Krieg eigentlich noch gar keine Autos bei uns gab. Den hatte er bei einem Bauern im Kleinen Walsertal im Stadel rüber gerettet) und Johann (Jörni), vom Wagen Startnummer 23, einem Opel 20 103, ebenfalls Baujahr 1936. Irgendwie wurden unseren Fahrern die Autos wohl in die Wiege gelegt, denn sie waren sicherlich ähnlich alt und sahen auch fast so gepflegt und faltenlos aus wie ihre Oldtimer. (Das war ein Kompliment, meine Herren!)

Schließlich gesellten sich dann noch die weiteren Mitfahrer, Marlies und Joachim zu uns. Wir waren komplett, und es konnte los gehen. Der Start über die Rampe war um 09:36 vorgesehen, was wir auch ziemlich pünktlich schafften. Das war für Imke und mich das erste Mal, ziemlich aufregend!

Aufgrund der Seniorität von sowohl Material als auch Besatzung nahmen unsere Fahrzeuge nur in der Tourismusklasse teil, das heißt: Zeitwertungen konnten wir getrost ignorieren (obwohl die geforderten Schnitte, einmal 34,2 km/h und einmal 37,6 km/h problemlos drin gewesen wären). Und so war auch der eine oder andere kleine Aufenthalt auf freier Strecke zum Wiederanschluss unseres Trios problemlos möglich.

ADAC_Classic_BadBevensen_2006 (37)_reduzDa gab es dann auch mal eine Diskussion über die Geschwindigkeit, der DKW: „Kannst du nicht mal ein bisschen schneller als 50 fahren, sonst kommt bei mir im Dritten immer die rote Lampe und im Zweiten ist er zu hochtourig“.

Für Uwe kein Problem, ab jetzt fuhr der DKW vorne und wir diskutierten die mehr oder weniger dichte blaue Wolke aus seinem Auspuff: Ob da 1:30 nicht besser wäre als 1:25? Usw. Er fuhr tatsächlich mit 1:30, erfuhren wir später.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich die vielen Erklärungen und Informationen unseres Fahrers Uwe, der mit so manchem Fehlwissen aufräumte. Nie hätte ich vorher geglaubt, dass das weite Land der Heide vormals ein dichtes Waldgebiet war, das der Gewinnung von Salz geopfert worden ist. (Aha -Effekt: Jetzt weiß ich wieder, woher mir die Ortsbezeichnung Lüchow-Dannenberg in Erinnerung war: Der Salzstock von Gorleben liegt wohl in nicht allzu weiter Entfernung. Als Süddeutscher ist man ja nicht soo vertraut mit den geografischen Gegebenheiten im „hohen“ Norden). Und dass es hier so viele Kartoffeläcker gibt, weil der Sandboden besonders gut geeignet ist.

Und dass es soviel Wasser gibt, dass man genau diese Äcker den ganzen Tag lang beregnen kann. Womit ich bei der zweiten Erwähnung des ansonsten tadellosen Wetters bin: Uwe schaffte es, mit seinem offenen Auto (und uns auf der Rückbank) so schön durch den Strahl einer Wasserkanone zu fahren, dass wir für die nächste halbe Stunde wie getaufte Mäuse die Fahrt genießen konnten. (Unsere Kompagnons in den Folgeautos waren geduldiger und warteten die Zeit ab, da der Wasserstrahl nicht mehr so aggressiv die Straße benetzte). Aber, ich muss nochmals anmerken, der Rest des Wetters war tadellos!

ADAC_Classic_BadBevensen_2006 (54)_reduzDie Mittagspause im Museumsdorf Hössering diente der Verpflegungsaufnahme und Flüssigkeitsversorgung.

Dass es auch hier eine Zweiklassengesellschaft gibt, hätte ich nicht vermutet: Bei der Rückgabe der Pfandgläser bekam ein „Freund und Helfer“ neben mir in der Schlange kein Geld zurück, er bekam sein Cola nämlich ohne(!) Pfand. ADAC_Classic_BadBevensen_2006 (57)_reduzADAC ist eben nicht gleich Polizei, hätten Sie’s gewusst?

Die Zeit reichte sogar noch für einen Gang durchs Museum. Mich beeindruckte vor allem die Technik einer Dampfmaschine mit angeschlossener Buschhackmaschine (ich war schon immer ein Freund vom maschinellen Holzhacken), aber auch der Blick in die Schmiede und hier  vor allem auf die Bedingungen für die Lehrlingsausbildung.

ADAC_Classic_BadBevensen_2006 (45)_reduzWas würde sich da heute so mancher AzuBi wundern, wenn die Chance auf einen Ausbildungsplatz davon abhinge, wie viel Lehrgeld er(!) zu zahlen im Stande wäre.

Natürlich blieb auch noch Zeit, um die in langer Reihe aufgebauten Autoklassiker zu bewundern und zu fotografieren.

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Pünktlich um 13:46 reihten wir uns hinter einem wunder-schönen Riley TT Sprite, Baujahr 1935 zum Restart der Tour ein, etwa 60 km lagen nun vor uns.

Der nächste Halt war für alle obligatorisch, mit Wertung oder ohne. Wir nutzten die Gelegenheit und büchsten aus. Leider war unsere kleine Eskapade anlässlich dieses Aufenthalts, wo der Fahrer den Abstand des Vorderrads zu einem Pfosten schätzen musste (Er: 20 cm, Ist: 15 cm) erfolglos: Die schon vorher erspähte Eisdiele hatte ausgerechnet heute kein Eis. Zu blöd! Also gaben wir den schattigen Parkplatz wieder auf und machten uns auf den Weg und hinter dem Feld her, um unsere Kompagnons einzuholen, die schon leicht verstört an der nächsten Biege warteten. Für uns eher unerklärlich, weil noch fünf Minuten vor diesem Stopp die fehlende Kaffeepause vom „DKW“ moniert worden war.

Weiter ging es durch die Heide: Fast an jeder Straßenbiegung standen Menschen und quittierten Uwes Hupe mit freudigem Winken. Überhaupt, wir fühlten uns fast in die Zeit der Fußball-WM zurück versetzt: So muss es aussehen, wenn man durch ein Land fährt, das „zu Gast bei Freunden“ als Motto hat. Vom Kleinkind bis zu den Großeltern, alle standen oder saßen da und bestaunten selig das bewegliche Automuseum, das da an ihnen vorbei zog.ADAC_Classic_BadBevensen_2006 (13)_reduz

Dann überholten wir auch noch das Fahrzeug mit der Startnummer 2, eine Motorcomfort T1, Baujahr 1918. Aus dem unruhigen und gelegentlichen Umladen des Allerwertesten war ersichtlich, dass es damals noch an Bequemlichkeit mangelte. Trotzdem fuhr er die ganze Runde. Reife Leistung, Wolfgang Junghänel!

Nach genau 3 Stunden 27 Minuten reiner Fahrzeit und einer Strecke von 136 km mit einem Schnitt von 39,4 km/h erreichten wir wieder unser Zielportal in Bad Bevensen. Die lange Warteschlange vor dem Portal, wo jeder Teilnehmer mit einem sachkundigen Kommentar versehen auf den Weg zu seinem Parkplatz geschickt wurde, nutzten wir, um nun endlich das lang ersehnte Eis in der am Vorabend bereits ausgemachten Eisdiele zu „schlotzen“.

ADAC_Classic_BadBevensen_2006 (80)_reduzDie Zeit reichte gerade mal so, dass wir in Ruhe eine Lücke ausmachen konnten, um uns dann endgültig zum Finale, der Fahrt über die Zielrampe, einzureihen.

Kurze Beschreibung durch den Streckensprecher, Hinweis auf das Alter und die Originalität unseres Fahrzeugs (warum eigentlich nicht auf den Halter, der hätte das auch verdient gehabt!), und Uwe konnte seinen Tatra nach vorbildlich getaner Arbeit abstellen.

 

Dann gab es noch offiziellen Kaffee und Kuchen, abends den wohl obligatorischen Festabend mit Reden, Tanz mit Lifeband und unterschiedlichsten Anzugsordnungen. Es war ein wundervoller Tag und für uns ein unvergessliches Erlebnis. Danke Uwe, danke Horst und Jörni, wir haben uns sehr gefreut, dass wir dabei sein durften und eure Bekanntschaft machen konnten.

Danke auch an Dr. Jörg Andreas und Birgit Müller, die uns großzügig ihre Abendcoupons überlassen haben.

Und danke auch an den ADAC NSA, der mit seiner großzügigen Spende unserem Vereinsgedanken „Don’t just say it, do it!“ so wirkungsvoll weiter geholfen hat. Besonders bedanken wir uns bei Dr. Frank Rieger, NDR, der zusammen mit den Herren Dr. Hans-Henry Wieczorek, ADAC NSA, und Kai Lindemann, ADAC NSA, den Kontakt aufgebaut hat, bei Sabine Spindler, die unser Email-Dreh-und Angelpunkt war und natürlich danke an Rolf Ebert, der alles so vorbildlich und für uns vom Feinsten organisiert hat.

 

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